Zurzeit gibt es viel Medienrummel um die luca app. Die Idee hinter der App ist einfach: Es soll ein System für die Gesundheitsämter geschaffen werden, das die Kommunikation mit Infizierten, besuchten Locations, anderen Besuchern dieser Locations und deren Kontakten ermöglicht (Quelle).
Wenn man beispielsweise an die Zettelwirtschaft beim Frisör und an die noch immer überlasteten Gesundheitsämter denkt, könnte eine solche App in der Tat viele Probleme lösen.
Vielleicht sind daher viele Geschäfteinhaber und Politiker so entzückt von der App. Für einige Politiker scheint diese App gar der einzige Garant für die lückenlose Kontaktnachverfolgung zu sein.
Kontaktpersonenmanagement der Gesundheitsämter
Allerdings: Ein Drittel der Gesundheitsämter ist laut aerzteblatt.de noch immer nicht an das SORMAS-System zum Pandemie-Kontaktpersonenmanagement angeschlossen, sondern mit veralteten Systemen oder gar mit Zettel und Stift unterwegs. Da wird es dann ja schwierig, die umfangreichen Daten, die die App-Nutzer zur Verfügung stellen, seitens der Gesundheitsämter abzuarbeiten.
Die Liste der an die »luca app« angeschlossenen Gesundheitsämter enthält übrigens zurzeit nur 44 von 375 Gesundheitsämtern. Und von diesen 44 sind nur 35 Einträge vollständig. Somit nutzen weniger als 10% der Gesundheitsämter die Kontaktnachverfolgung mit der »luca app«.
Das Gesundheitsamt Siegen ist übrigens nicht dabei.
Bundesweite Kontaktverfolgungs-App?
Dass eine freiwillige App die Kontaktverfolgung vereinfacht, liegt auf der Hand.
Mal schauen, wie die Weichen in den nächsten Wochen gestellt werden. Es wäre ja durchaus möglich, die Corona-Warn-App mit derartigen optionalen und freiwilligen Funktionen zu erweitern. Eine solche Lösung würde ich der »luca app« und anderen Mitbewerbern auf jeden Fall vorziehen.